Fronleichnam
Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiert die katholische Kirche das Fronleichnamsfest, in einer feierlichen Prozession wird das Allerheiligste auf die Straßen und zwischen die fahnengeschmückten Häuser hinausgetragen.
Bis in die erste Hälfte der 60er Jahre waren vier festliche Altäre im Ort verteilt. Sie wiesen in die vier Himmelsrichtungen. An jedem Altar wurden die Anfänge der Evangelien verkündet. Der Weg, den die Prozession beschritt, wurde gesäumt von Buchenreisern, sogenannten "Maien", Häuser wurden mit Girlanden und Fahnen geschmückt und vor den Häusern stellten die Bewohner kleine Hausaltäre auf.
Anlässlich der 900-Jahr-Feier 1997 erinnerte man sich an diesen schönen alten Brauch und seither werden, statt nur einem Altar, wieder vier Altäre geschmückt und auch die Hausaltäre säumen wieder den Weg der Prozession. Um einen solchen schönen Brauch zu pflegen, sind viele fleißige Hände nötig. 1997 haben sich vier Gruppen gebildet, die sich jeweils um einen Altar kümmern. Zwei alte Altäre konnten restauriert werden, die beiden anderen wurden neu gebaut.
Und so sieht man Frauen und Kinder schon einige Tage vor dem Fronleichnamsfest auf den Wiesen und Felder rund um den Ort Blumen "strippen". Die Blüten von Ginster, Lupinen, Margeriten, Flieder, Klee und vielen anderen farbigen Pflanzen werden in mühsamer Arbeit abgepflückt. Am Morgen des Fronleichnamsfest werden die gesammelten Blüten zu kunstvollen Blumenteppichen gelegt. Jahr für Jahr lassen sich die Gruppen neue Motive rund um das Fronleichnamsfest und die Kirche einfallen und die Ideen scheinen den Gruppen niemals auszugehen, ob Motiv oder Form des Blumenteppichs, es ist immer wieder etwas Neues dabei.
Damit alles rechtzeitig bis zur Prozession fertig ist, arbeiten viele fleißige Helfer Hand in Hand, nicht nur die Blumenteppiche werden gelegt, sondern auch die Altäre müssen aufgebaut und geschmückt werden, was auch noch mit viel Arbeit verbunden ist. Das Fronleichnamsfest ist für unsere Dorfgemeinschaft allerdings mehr als nur ein schöner alter Brauch geworden. Hier wird nicht nur das Brauchtum gepflegt, sondern auch aktiv an der Dorfgemeinschaft, am Miteinander gearbeitet. Ob jung, ob alt, alle arbeiten zusammen, man trifft sich, plant gemeinsam, geht zusammen "strippen", erzählt und lacht zusammen, lernt einander besser oder auch anders kennen.
Und dass Fronleichnam in Strotzbüsch etwas Besonderes ist, zeigen auch die vielen auswärtigen Besucher aus unseren Nachbargemeinden, die jedes Jahr zur Fronleichnamsprozession nach Strotzbüsch kommen.